Bausparen
Das System vom Bausparen wird auch als kollektives Zwecksparen bezeichnet, bei dem alle erbrachten Spar- und Tilgungsleistungen in einem geschlossenen System (kollektives Bausparen) an die Bausparer wieder zurückfließen. Ziel des Bausparens ist die Finanzierung eines Eigenheims zu zinsgünstigen und garantierten Konditionen in der Zukunft.
Bausparen wird in drei Phasen unterteilt:
- Sparphase
- Zuteilung des Bausparvertrages
- Darlehensphase
In der Sparphase spart der Bausparer über mehrere Jahre hinweg einen meistens gleich bleibenden monatlichen Betrag zu relativ niedrigen Zinsen an. Häufig verzichtet er dabei auf eine zinsgünstigere Alternativanlage am Kapitalmarkt. Nach der Zuteilung des Bausparvertrages bekommt der Bausparer dafür aber ein zinsgünstiges Bauspardarlehen. Die Zuteilung des Bausparvertrages hängt von der so genannten Bewertungszahl ab. Die Bewertungszahl wird anhand der Sparleistungen und der Sparzeit ermittelt.
Ist eine entsprechend hohe (erforderliche) Bewertungszahl erreicht, wird der Bausparvertrag zugeteilt und die Bausparsumme dem Bausparer bereitgestellt. Das Bauspardarlehen wird in der Regel ausgezahlt, wenn der Bausparer 40 bis 50% der Bausparsumme angespart hat – je nach Bauspartarif. Der Nachteil durch die niedrigen Zinsen in der Sparphase soll durch die günstigen Darlehenszinsen mindestens ausgeglichen werden.
Alles richtig gemacht hat der Bausparer meistens dann, wenn er in Zeiten hoher Zinsen am Kapitalmarkt auf ein zinsgünstig garantiertes Bauspardarlehen, welches er zuvor angespart hat, zurückgreifen kann. Wenn dann auch noch der Zinsunterschied zu einer alternativen Anlage in der Sparphase nicht zu groß ist, wird das Bausparen umso vorteilhafter. Dies zeigt aber auch, dass die Vorteilhaftigkeit des Bausparens immer von mehreren Prämissen, insbesondere dem Zinsniveau am Kapitalmarkt, abhängt.
Der Bausparvertrag
Der Bausparvertrag ist ein Sparvertrag, der sich für Kunden eignet, die in Zukunft eine Immobilie kaufen oder bauen wollen. Weiter ist der Bausparvertrag aber auch eine Alternative zur klassischen Geldanlage. Der Bausparvertrag wird mit einer Bausparkasse abgeschlossen und vorwiegend für die Finanzierung von wohnwirtschaftlichen Maßnahmen eingesetzt. Nach dem fünften Vermögensbildungsgesetz (5. VermBG) ist der Bausparvertrag eine Anlageform, die unter bestimmten persönlichen Voraussetzungen staatlich gefördert wird.
Wer einen Bausparvertrag abschließt, sollte sich zuvor über sein Sparziel im Klaren sein. Entsprechend dem jeweiligen Sparziel sollten der Bauspartarif und die Bausparsumme ausgewählt werden. Im Bausparvertrag festgehalten werden u.a. auch das Abschlussdatum und der Regelsparbeitrag bzw. die monatliche Sparrate. Die Bauspartarife unterscheiden sich in erster Linie durch die Spar- und Darlehenszinsen.
Die staatliche Förderung für Bausparer
Das Bausparen wird staatlich gefördert durch die
- Arbeitnehmersparzulagen und die
- Wohnungsbau-Prämien
Wer die staatliche Förderung beim Bausparen bekommt, hängt insbesondere von den Einkommensverhältnissen der Bausparer ab.
